Wärmetauscher-Spezialist Kelvion wechselt für unbekannte Summe den Besitzer – langjährige Beteiligung verlässt krisengebeuteltes Portfolio.
Nach über einem Jahrzehnt veräußert Triton seine Beteiligung an dem Wärmetauscher-Hersteller Kelvion an den US-Konkurrenten Apollo. Die Transaktion beendet eine ungewöhnlich lange Haltedauer für Private-Equity-Verhältnisse, die normalerweise sechs bis sieben Jahre umfasst. Triton behält einen nicht quantifizierten Minderheitsanteil an dem in Herne ansässigen Unternehmen. Der Deal reflektiert Apollos Strategie, von Megatrends wie Künstlicher Intelligenz, Cloud-Computing und Energiewende zu profitieren. Apollo-Partner Waleed Elgohary hebt Kelvions "globale Präsenz und starke Kundenbasis" hervor und positioniert das Unternehmen als Profiteur der "KI- und Cloud-Revolution sowie Reindustrialisierung".
Kelvions Ursprünge reichen zurück auf Tritons 1,3-Milliarden-Euro-Akquisition der Heat-Exchanger-Sparte von GEA im Jahr 2014. Der Finanzinvestor zerlegte den Bereich strategisch in drei separate Einheiten unter der Holding-Gesellschaft Galapagos: Kelvion für Wärmetauschanlagen, Enexio für Kühlsysteme und die spätere Fläk Group. Diese Aufspaltungsstrategie erwies sich als vorausschauend: Triton verkaufte Enexio bereits vor Jahren, während die Fläk Group im Mai für circa 1,5 Milliarden Euro an Samsung Electronics veräußert wurde. Kelvion blieb als letzter Baustein des ursprünglichen GEA-Geschäfts im Portfolio.
Die Beteiligungsgeschichte verlief jedoch nicht reibungslos. Häufige CFO-Wechsel in den ersten Jahren signalisierten operative Schwierigkeiten, die 2019 in der Insolvenz der Muttergesellschaft Galapagos gipfelten. Diese Krise löste bereits erste Verkaufsgerüchte aus, die sich bis ins Frühjahr 2025 hinzogen. Unter Tritons Führung durchlief Kelvion eine umfassende Transformation mit strategischer Neuausrichtung auf Hightech- und Greentech-Segmente. Diese Positionierung zahlt sich nun aus: Das Unternehmen produziert spezialisierte Kühltechnologien für das expandierende Rechenzentrumsgeschäft.
Der Käufer Apollo verwaltet ein Vermögen von 840 Milliarden US-Dollar und hat in den vergangenen fünf Jahren 58 Milliarden US-Dollar für Klima- und Energiewende-Projekte bereitgestellt. Diese Investitionsstrategie prädestiniert Apollo für Kelvion, dessen Wärmetauscher-Technologie für energieeffiziente Kühlsysteme zunehmend gefragt ist. Die Transaktion unterliegt behördlichen Genehmigungen und soll zwischen dem vierten Quartal 2025 und dem ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden. UBS, J.P. Morgan Securities und Barclays berieten Apollo, während Guggenheim Securities und Morgan Stanley Triton unterstützten. Kirkland & Ellis fungierte als Rechtsberater für Triton. Der Verkauf markiert das Ende einer turbulenten, aber letztendlich erfolgreichen Sanierungsgeschichte und positioniert Kelvion für die nächste Wachstumsphase unter neuer Eigentümerschaft.
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