Fachkräftemangel zwingt CFOs zum Umdenken: Warum Inhouse-Accounting zur Risikofalle wird

22.06.2025
22.06.2025
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Wachsende Compliance-Anforderungen und personelle Engpässe machen Outsourcing zur strategischen Alternative für mittelständische Unternehmen und Private-Equity-Beteiligungen.

Private Equity entdeckt strukturelle Schwächen

Private-Equity-Gesellschaften und strategische Investoren stoßen zunehmend auf unzureichende Buchhaltungsstrukturen in ihren Portfoliounternehmen. Reporting-Routinen, Abschlusstermine und steuerliche Schnittstellen geraten unter Druck – mit direkten Auswirkungen auf die Steuerbarkeit der Beteiligung. Das Rechnungswesen entwickelt sich vom Pflichtbereich zur strategischen Basis für Reporting, Steuererklärungen, Planung, Finanzierung und Compliance.

Besonders in regulierten Branchen, bei Investorenbeteiligung oder im Konzernumfeld steigen die Anforderungen an Qualität, Transparenz und Termintreue exponentiell. Verlässliches Accounting wird zur zentralen Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg – unabhängig von Unternehmensgröße oder Entwicklungsphase.

Strukturelle Risiken der Inhouse-Lösung

Traditionelle interne Buchhaltungsstrukturen stoßen in Wachstums- und Veränderungsphasen schnell an ihre Grenzen. Der Fachkräftemangel im Accounting erschwert die Nachbesetzung kritischer Positionen, während komplexe Umsatzsteuerthemen, E-Rechnungspflicht und ERP-Schnittstellen spezialisiertes Know-how erfordern. Interne Strukturen leiden häufig unter starker Personenabhängigkeit – Krankheit, Kündigung oder Elternzeit können zum Systemausfall führen. Digitale Veränderungen stoßen auf interne Widerstände, dokumentierte Prozesse und Standards fehlen. Das Know-how liegt bei Einzelpersonen statt in institutionalisierten Strukturen.

Outsourcing als institutionelle Antwort

Strategisch durchgeführtes Outsourcing bietet mehr als nur Kostenoptimierung. Es schafft Verlässlichkeit durch klar definierte Prozesse, ermöglicht Skalierbarkeit bei Internationalisierung oder Umstrukturierungen und sichert institutionelles Fachwissen unabhängig von Einzelpersonen. Technische Integration in bestehende Systeme – ERP, E-Rechnung, digitale Archivierung, Zahlungs- und Faktura-Schnittstellen – wird zur Selbstverständlichkeit. Internationale Unternehmen profitieren von GoBD-konformer, HGB-basierter und gruppenintegrierter Führung ihrer deutschen Einheiten.

Multidisziplinäre Synergien nutzen

Der entscheidende Mehrwert entsteht durch Integration in größere Beratungsstrukturen. Bei multidisziplinären Anbietern wie Baker Tilly lassen sich buchhalterische Themen direkt mit steuerlichen, rechtlichen oder arbeitsrechtlichen Fragestellungen verbinden: Prüfung umsatzsteuerlicher Risiken bei grenzüberschreitenden Leistungen, Integration in Verrechnungspreislogiken bei konzerninternen Leistungen und Nutzung von Datenpunkten für die globale Mindestbesteuerung (Pillar II). Die Unterstützung bei Kapitalmaßnahmen, Gesellschafterwechseln oder M&A-Prozessen zeigt: Accounting darf nicht isoliert betrachtet werden – es ist integraler Teil der Unternehmenssteuerung.

Strategische Positionierung entscheidet

Unternehmen, die ihr Rechnungswesen strukturiert aufstellen, reduzieren operative Risiken und verbessern die Transparenz gegenüber internen wie externen Stakeholdern. Ob über eigene Strukturen oder erfahrene Dienstleister: Entscheidend ist, Accounting als zentrale Funktion für steuerliche Sicherheit, finanzielle Steuerung und wirtschaftlichen Erfolg zu verstehen.