Trump-Deal oder Rechtsstreit: Weitere Top-Kanzleien vor strategischer Weichenstellung

14.04.2025
14.04.2025
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Der Druck der EEOC-Untersuchungen treibt prominente Wirtschaftskanzleien in Verhandlungen mit der US-Administration.

Verhandlungsstrategie statt Konfrontation

Nach den bereits ausgehandelten Vereinbarungen von Paul Weiss, Skadden, Milbank und Willkie Farr mit der Trump-Administration zeichnet sich ein Trend zur pragmatischen Konfliktlösung ab. Laut Bloomberg Law stehen nun weitere Schwergewichte der Rechtsberatung – Kirkland & Ellis, Latham & Watkins und Simpson Thacher & Bartlett – in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der US-Regierung.

Die Vergleichsformel: Pro-bono-Leistungen gegen regulatorischen Frieden. Diese Kanzleien signalisieren Bereitschaft, unentgeltliche Rechtsberatung für von Trump legitimierte Zwecke zu erbringen – darunter möglicherweise Unterstützung bei internationalen Zollverhandlungen, wie der Präsident selbst andeutete.

Einheitliche Vergleichsstruktur zeichnet sich ab

Law.com ergänzt A&O Shearman als vierten Namen auf der Liste potenzieller Verhandlungspartner. Als Benchmark für diese Vereinbarungen dienen die bereits abgeschlossenen Deals mit Skadden, Milbank und Willkie Farr, die sich jeweils zu Pro-bono-Leistungen im Wert von 100 Millionen Dollar verpflichtet haben.

Regulatorische Uhr tickt: DEI-Prüfungen als Katalysator

Der Verhandlungsdruck intensiviert sich durch das investigative Tempo der EEOC. Die Bundesbehörde hat einen kompromisslosen Stichtag (15. April) für die Offenlegung sämtlicher Diversitätsmaßnahmen gesetzt - ein regulatorisches Damoklesschwert, das über den Compliance-Abteilungen der betroffenen Kanzleien schwebt. Im Visier der Behörde: Praktiken, die unter dem Banner der Vielfalt möglicherweise selbst diskriminierend wirken könnten - eine juristische Ironie, die die Komplexität der Materie unterstreicht.

Während die Mehrheit der Elite-Kanzleien den Weg des geringsten Widerstands wählt, formiert sich eine kleinere, kampfbereite Fraktion. Allen voran die für ihren prozessualen Biss bekannte Litigation-Powerhouse Susman Godfrey, die trotz präsidentieller Executive Order den Handschuh aufnimmt. Die Boutique folgt damit der konfrontativen Blaupause von Perkins Coie, Jenner & Block und WilmerHale - und setzt auf die Überzeugungskraft juristischer Argumente statt politischer Verhandlungen.