FINANCE-Analyse enthüllt dramatische Gehaltsspreizung von 822.000 bis 6,74 Millionen Euro – wirtschaftliche Turbulenzen prägen CFO-Kompensation.
Ralf P. Thomas transformierte seine moderate Grundvergütung von 1,2 Millionen Euro durch spektakuläre Long-Term Incentives von 3,8 Millionen Euro zum DAX-Spitzenverdiener 2024. Der Siemens-Finanzchef akkumulierte 6,74 Millionen Euro Gesamtvergütung – ein Quantensprung, der seinen zweiten Platz aus 2023 (5,27 Millionen Euro) pulverisierte. Variable Kompensationskomponenten dominierten Thomas' Vergütungsarchitektur: Short-Term Incentives von 1,5 Millionen Euro und ein Siemens-Energy-Abspaltungsbonus von 152.000 Euro ergänzten die LTI-Explosion. Die Münchener Börsenperformance unter den Top 100 wertvollsten Konzernen weltweit alimentierte diese außergewöhnliche Vergütungsdynamik.
Harald Wilhelm, 2023er Vergütungskönig, musste seine Spitzenposition an Thomas abtreten und rangiert nun mit 5,75 Millionen Euro auf Platz zwei. Der Mercedes-Benz-Finanzchef kompensierte seine fixe Vergütung von einer Million Euro durch einen Langzeitbonus von 2,7 Millionen Euro sowie einem Jahresbonus von 1,27 Millionen Euro. Ein zusätzlicher Mittelfristbonus von 731.000 Euro – equivalent zur Hälfte seines 2022er Jahresbonus – demonstriert Mercedes-Benz' strukturierte Vergütungsphilosophie für Wilhelm, der seit Mai 2019 amtiert.
Astrid Hermann katapultierte sich von 958.000 Euro (2023) auf 5,52 Millionen Euro – eine Verfünffachung, die ihr Rang drei im DAX-Ranking sicherte. Long-Term Incentives von über 4,5 Millionen Euro generierten zwei Drittel ihrer Gesamtkompensation, während ihr Jahresbonus von 231.000 Euro unter dem Vorjahreswert von 448.000 Euro lag. Ihre Grundvergütung stieg um 200.000 auf 700.000 Euro, ergänzt durch minimale Nebenleistungen von 5.000 Euro. Diese LTI-dominierte Vergütungsexplosion reflektiert Beiersdorfs strategische Langzeitausrichtung.
34 von 40 amtierenden DAX-CFOs erzielten durchschnittlich 2,8 Millionen Euro – leicht über dem Vorjahreswert von 2,65 Millionen Euro. Christoph Jurecka (Munich Re, 4,9 Millionen), James von Moltke (Deutsche Bank,4,7 Millionen) und Christian Illek (Deutsche Telekom, 3,8 Millionen) komplettieren die Spitzengruppe. Moritz Stahl von Blättchen & Partner identifiziert eine Anomalie: Jahresboni (882.000 Euro Durchschnitt) übertrafen erstmals Langzeitboni (855.000 Euro). „Die LTIs sind bei 100 Prozent Zielerreichung höher angesetzt als die STIs und machen oftmals den Großteil der Vergütung aus", erläutert Stahl. Aktienkurs-gekoppelte LTI-Unterperformance reflektiert wirtschaftliche Herausforderungen.
James von Moltke (Deutsche Bank) dominiert mit 3,2 Millionen Euro Grundgehalt, gefolgt von Christoph Jurecka (1,9 Millionen) und Arno Antlitz (Volkswagen, 1,4 Millionen). Kontrastierend erhielten Sandra Dembeck (ex-Zalando, 575.000 Euro) und Olaf Klinger (Symrise, 555.000 Euro) minimale Fixkompensationen. Der Durchschnitt von 982.000 Euro Grundvergütung variiert laut Stahl primär nach Unternehmensgröße und Führungskraft-Seniorität.
Weibliche CFOs verdienten durchschnittlich 2,24 Millionen Euro versus 3,1 Millionen Euro bei männlichen Kollegen – trotz Astrid Hermanns Spitzenposition. Kristin Neumann (Brenntag) belegte mit 822.000 Euro den letzten Rang, bedingt durch fehlende LTIs aufgrund ihrer Amtszeit seit April 2022. Zehn weibliche CFOs (25 Prozent aller DAX-Finanzchefs) demonstrieren wachsende Diversität, während strukturelle Vergütungsunterschiede persistieren.
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