Big Four: EY schließt zu KPMG auf - PwC verliert an Boden

04.04.2025
04.04.2025
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In einem herausfordernden Marktumfeld zeigen die vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften unterschiedliche Entwicklungen im Beratungsgeschäft. Während Deloitte und KPMG robust wachsen, muss PwC Einbußen hinnehmen und EY stößt in neue Dimensionen vor.

Transformation als Wachstumstreiber, Transaktionen schwächeln

Die anhaltende Wirtschaftskrise und geopolitische Spannungen hinterlassen ihre Spuren im Beratungsmarkt. "Brot-und-Butter-Projekte" wie Lieferketten- oder Einkaufsoptimierungen verlieren an Nachfrage, während Transformationsthemen wie Digitalisierung, KI und CSRD-Berichterstattung weiterhin stark gefragt bleiben.

Deloitte konnte im Consulting-Bereich um 10,4 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro wachsen, während das Financial Advisory um 4,9 Prozent auf 296 Millionen Euro zulegte. Insgesamt erwirtschaftete die Beratungssparte damit über 1,55 Milliarden Euro - rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes. Zum 1. Juni steht eine Neustrukturierung des Beratungsgeschäfts in die Bereiche "Strategy, Risk & Transaction" sowie "Technology & Transformation" bevor, die von der neuen Beratungschefin Maren Hauptmann verantwortet wird.

KPMG wächst kräftig, PwC unter Druck

KPMG konnte im Advisory-Geschäft um 9,8 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro wachsen. Besonders Projekte in den Bereichen Finance, Cloud-Computing und Cybersecurity trieben das Wachstum an. Trotz des schwierigen M&A-Umfelds entwickelte sich auch die Transaktionsberatung positiv. An der Spitze des M&A-Teams gab es jedoch einen Wechsel: Alexander Bischoff verließ KPMG nach 16 Jahren, sein Nachfolger ist Steffen Wagner.

Bei PwC schrumpfte hingegen das Beratungsgeschäft um 1,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro – ein ungewohnter Rückschlag nach Jahren starken Wachstums. Das Unternehmen führt dies auf Budgetkürzungen für kleinere Beratungsaufträge und das schwache Transaktionsgeschäft zurück. Für das laufende Jahr setzt PwC auf Wachstum durch Transformationsprojekte und verstärkt sein Team mit dem ehemaligen hessischen Innenminister Peter Beuth als Geschäftsführer der Strategieberatung Strategy&.

EY durchbricht Milliarden-Marke

Besonders bemerkenswert entwickelte sich EY: Erstmals überschritt das Beratungsgeschäft die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro. Mit 587 Millionen Euro im Consulting und 465 Millionen Euro in der Strategie- und Transaktionsberatung kommt EY auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro – und könnte damit KPMG überholt haben. Wachstumstreiber waren Transformationsprojekte zu KI und ESG sowie erhöhter Beratungsbedarf in den Bereichen Automatisierung, Cybersecurity und SAP.

Für die Zukunft will EY seine Beratungsleistungen stärker integrieren und zu einer ganzheitlichen Transformationsberatung weiterentwickeln. Weiteres Wachstum soll die geopolitische Beratung bringen, die bereits gut nachgefragt ist. Mit einem massiven Ausbau der Kapazitäten im Bereich Cybersecurity sieht sich EY gut für die steigende Nachfrage gerüstet.

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