Strategieberatungs-Sektor vor neuer PE-Transaktion: Ommax im Visier französischer Investoren

Der Beratungssektor erlebt eine weitere Konsolidierungswelle: Die auf Private-Equity-Mandate spezialisierte Strategieberatung Ommax steht angeblich vor einer Kapitalaufnahme. Mehrere Branchenquellen bestätigen laufende Verkaufsverhandlungen, die von der Investmentbank Raymond James begleitet werden sollen.
Französischer Finanzriese als potentieller Käufer
Als wahrscheinlicher Erwerber gilt der börsennotierte Pariser Investor Eurazeo, der mit über 35 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen zu Europas führenden Private-Equity-Häusern zählt. Die an der Euronext gelistete Gesellschaft unterhält ein globales Netzwerk mit Präsenz in Schlüsselfinanzzentren von New York bis Tokio und kontrolliert Beteiligungen an rund 600 Unternehmen. Details zur Transaktionsstruktur bleiben unklar – weder Umfang des geplanten Verkaufs noch Bewertungsparameter wurden publik.
Ommax als attraktives Akquisitionsziel
Die 2011 gegründete Beratung hat sich als spezialisierte Transaktionsberatung für Private-Equity-Investoren etabliert. Mit 300 Mitarbeitern an fünf europäischen Standorten – Berlin, Hamburg, München, London und Mailand – deckt Ommax den gesamten M&A-Zyklus ab: von strategischer Bewertung über Transaktionsbegleitung bis zur Umsetzungsberatung. Diese Positionierung macht Ommax besonders wertvoll für Finanzinvestoren, die interne Beratungskapazitäten aufbauen möchten. Die digitale Expertise der Beratung ergänzt traditionelle PE-Kompetenzen optimal und verspricht Synergien bei der Portfolioentwicklung.
Win-Win-Konstellation für beide Akteure
Eine Übernahme durch Eurazeo würde mehrere strategische Vorteile generieren: Der französische Investor erwirbt nicht nur ein profitables Beratungsunternehmen, sondern gewinnt direkten Zugang zu spezialisierten M&A-Kompetenzen für die hauseigene Dealaktivität. Diese internen Synergien könnten Transaktionskosten reduzieren und Bewertungsqualität verbessern. Für Ommax eröffnet eine PE-Partnerschaft Wachstumsperspektiven durch Kapitalzufluss und Mandatszugang. Das umfangreiche Eurazeo-Portfolio von 600 Beteiligungen könnte kontinuierliche Beratungsaufträge generieren und Umsatzplanbarkeit erhöhen. Zusätzlich ermöglicht die internationale Präsenz des Investors geografische Expansion der Beratung.
Branchentrend zur PE-Konsolidierung
Diese potentielle Transaktion reiht sich in einen breiteren Konsolidierungstrend ein, bei dem Finanzinvestoren verstärkt Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen akquirieren. Jüngste Beispiele wie die WTS-Übernahme durch EQT oder PE-Einstiege bei Wirtschaftsprüfern zeigen das wachsende Interesse an Professional Services. Die Attraktivität dieser Geschäftsmodelle liegt in stabilen Cashflows, skalierbaren Strukturen und defensiven Charakteristika. Gleichzeitig ermöglichen interne Synergien zwischen PE-Häusern und ihren Beratungstöchtern Wettbewerbsvorteile bei der Portfoliooptimierung. Die Entwicklung bei Ommax wird zeigen, ob sich dieser Konsolidierungstrend fortsetzt und wie erfolgreich die Integration spezialisierter Beratungen in PE-Strukturen gelingt.