Legal-Gigant entsteht: 3-Milliarden-Dollar-Fusion besiegelt

07.07.2025
07.07.2025
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McDermott Will & Emery und Schulte Roth & Zabel komplettieren zum 1. August die größte Anwaltskanzlei-Konsolidierung des Jahres.

Partnerabstimmung ebnet Weg für Branchenriesen

Die finale Hürde ist genommen: Nach monatelangen Verhandlungen haben die Gesellschafter beider Traditionsunternehmen grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. McDermott Will & Schulte wird ab August als neue Marktmacht mit 1.750 Rechtsanwälten über 20 Standorte hinweg agieren. Die Dimensionen des Deals unterstreichen den anhaltenden Konsolidierungsdruck im internationalen Rechtsberatungsmarkt. Mit einem kombinierten Jahresumsatz von nahezu drei Milliarden Dollar positioniert sich die fusionierte Einheit unter den umsatzstärksten Kanzleien weltweit.

Ungleiche Partner mit strategischer Logik

McDermott Will & Emery dominiert die neue Struktur sowohl personell als auch finanziell. Die Kanzlei steuert etwa 1.400 Anwälte und 2,2 Milliarden Dollar Jahresumsatz bei, während Schulte Roth & Zabel die verbleibenden 350 Rechtsanwälte und rund 800 Millionen Dollar Revenue einbringt. Diese asymmetrische Konstellation folgt dennoch einer klaren Marktlogik: Schulte Roth & Zabels Expertise in Private Equity und strukturierten Finanzprodukten ergänzt McDermotts breites Corporate-Portfolio optimal für komplexe grenzüberschreitende Mandate.

Konsolidierungswelle erfasst Spitzenliga

Der Zusammenschluss reiht sich nahtlos in die aktuelle Mega-Merger-Serie ein. Bereits im Juni fusionierten Herbert Smith Freehills und Kramer Levin Naftalis & Frankel zu Herbert Smith Freehills Kramer. Das Vorjahr markierte Allen & Overy und Shearman & Sterling als Pioniere dieser Konsolidierungsrunde mit ihrer A&O Shearman-Allianz. Diese gehäuften Zusammenschlüsse reflektieren veränderte Mandantenanforderungen in einer globalisierten Wirtschaft. Multinationale Konzerne erwarten von ihren Rechtsberatern nicht nur lokale Expertise, sondern koordinierte Betreuung komplexer, jurisdiktionsübergreifender Sachverhalte.

Strategische Implikationen für Wettbewerber

Die erfolgreichen Megafusionen setzen andere Marktteilnehmer unter erheblichen Anpassungsdruck. Mittelgroße Vollsortimenter müssen ihre Positionierung fundamental überdenken und entweder aggressive Wachstumsstrategien verfolgen oder Nischenspezialisierungen entwickeln. Für deutsche Großkanzleien verstärkt sich der Internationalisierungsdruck. Die Fähigkeit zur grenzüberschreitenden Mandatsbetreuung entwickelt sich vom Wettbewerbsvorteil zur Existenzvoraussetzung im Premium-Segment der Rechtsberatung.