Nebenjob im Referendariat: Mehr als nur eine finanzielle Unterstützung

Ein Nebenjob während des Referendariats bietet nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch wertvolle Karrierechancen. Wer Regeln und steuerliche Aspekte beachtet, kann Netzwerke knüpfen und den Berufseinstieg gezielt vorbereiten.
Nebenjob im Referendariat: Mehr als nur eine finanzielle Unterstützung
Die juristische Ausbildung in Deutschland zählt zu den längsten und anspruchsvollsten Bildungswegen. Gerade in Großstädten reicht die Unterhaltsbeihilfe oft nicht aus, um Lebenshaltungskosten, Lehrmaterialien und Repetitorien zu decken. Ein Nebenjob während des Referendariats kann nicht nur finanziell entlasten, sondern auch wertvolle berufliche Vorteile bieten.
Regeln und steuerliche Vorgaben
Nebentätigkeiten müssen in den meisten Bundesländern beim Oberlandesgericht angezeigt werden. Es gelten zeitliche und finanzielle Beschränkungen: Meist sind acht bis zehn Wochenstunden erlaubt, Zuverdienstgrenzen variieren. Wird diese Grenze überschritten, können Einkünfte auf die Unterhaltsbeihilfe angerechnet werden.
Bei Einkünften über 556 Euro im Monat (ab 2025) greifen steuerliche Regelungen. Einkommen wird dann in Steuerklasse VI versteuert. Ausbildungskosten wie Repetitorien können jedoch steuermindernd geltend gemacht werden, wodurch Nachzahlungen vermieden werden können.
Berufliche Vorteile eines Nebenjobs
Ein Nebenjob in einer Kanzlei ermöglicht, Theorie in die Praxis umzusetzen und neue Rechtsgebiete kennenzulernen. Praktische Erfahrungen sind bei Bewerbungen für Anwalts- und Wahlstationen ebenso von Vorteil wie für den Berufseinstieg. Arbeitgeber schätzen Mitarbeitende, die sich durch Engagement und Kompetenz auszeichnen – oft ein wichtiger Pluspunkt, der über Examensnoten hinausgeht.
Netzwerke und Zusatzleistungen nutzen
Viele Kanzleien bieten neben dem Gehalt Benefits wie Fortbildungen oder Zugang zu Fachkonferenzen. Großkanzleien integrieren Mitarbeitende häufig in Alumni-Programme und Netzwerke, die weitere Karrierechancen eröffnen.
Fazit
Die Kombination aus Referendariat, Examensvorbereitung und Nebenjob erfordert Organisationstalent, stärkt aber auch Schlüsselkompetenzen wie Zeitmanagement und Flexibilität. Wer diese Phase klug nutzt, legt den Grundstein für einen erfolgreichen Berufseinstieg und langfristige Karrieremöglichkeiten.