Wachsende geopolitische Spannungen und ein verschärfter Handelskonflikt lassen Apples Position im chinesischen Markt weiter erodieren.
Die State Administration for Market Regulation (SAMR) in Peking hat eine kartellrechtliche Untersuchung des App-Store-Geschäftsmodells von Apple eingeleitet. Im Fokus steht dabei die umstrittene 30-Prozent-Provision sowie die restriktiven Vorgaben für App-Entwickler. Die Prüfung erinnert an ähnliche Verfahren in der EU und den USA, erfolgt jedoch vor dem Hintergrund zunehmender handelspolitischer Spannungen zwischen Washington und Peking.
Die Untersuchung konzentriert sich insbesondere auf Apples Beziehungen zu chinesischen Tech-Giganten wie ByteDance und Tencent. Die Kartellwächter sehen in der Verpflichtung zur ausschließlichen Nutzung des Apple-Bezahlsystems und dem Verbot alternativer App Stores potenzielle Wettbewerbsverzerrungen. Ein ähnlicher Rechtsstreit zwischen einem chinesischen App-Anbieter und Apple erinnert an den Fall Epic Games.
Für Apple kommt die Untersuchung zu einem kritischen Zeitpunkt. Der Konzern verzeichnet im chinesischen Markt, der regelmäßig den zweit- bis drittstärksten Umsatz generiert, deutliche Rückgänge. Lokale Konkurrenten wie Huawei gewinnen durch "Made in China"-Kampagnen zunehmend Marktanteile. Zusätzlich schwächt das Fehlen von KI-Funktionen im chinesischen Markt Apples Wettbewerbsposition.
Die EU hat mit dem Digital Markets Act bereits einen regulatorischen Rahmen geschaffen, der Apple zu signifikanten Änderungen seines App-Store-Modells zwang. Die chinesische Untersuchung könnte ähnlich weitreichende Konsequenzen haben, wobei die SAMR bisher keine offizielle Position kommuniziert hat. Die Entwicklung verdeutlicht den wachsenden globalen Druck auf digitale Monopolstrukturen und könnte richtungsweisend für die Zukunft digitaler Geschäftsmodelle sein.
Die besondere Brisanz liegt in Apples doppelter Abhängigkeit vom chinesischen Markt: Neben der Bedeutung als Absatzmarkt werden nach wie vor die meisten Apple-Produkte in China gefertigt. Eine Verschärfung der regulatorischen Auflagen könnte daher weitreichende Folgen für das globale Geschäftsmodell des Tech-Konzerns haben.
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