Milliardenrisiko: RBI gerät im Russland-Deal zwischen alle Fronten

10.02.2025
10.02.2025
2 Minuten Lesezeit
blog main image

Die österreichische Großbank stellt sich mit einer massiven Rückstellung von 840 Millionen Euro auf mögliche Schadenersatzzahlungen im Konflikt mit dem sanktionierten Oligarchen Deripaska ein.

Komplexe Verflechtung von Sanktionen und Schadenersatz

In einem beispiellosen Konflikt zwischen Sanktionsregimen und Geschäftsinteressen sieht sich die Raiffeisen Bank International (RBI) mit potenziellen Schadenersatzforderungen von über 2 Milliarden Euro konfrontiert. Ein Gericht in Kaliningrad verurteilte die russische RBI-Tochter zur Zahlung an Deripaskas Holding Rasperia, nachdem ein geplanter Deal zum Erwerb der Strabag-Anteile am US-Veto scheiterte.

Strategische Implikationen für das Kerngeschäft

Die Dimension des Russland-Engagements der RBI bleibt trotz Portfolioreduzierung erheblich: Mit einem Kreditvolumen von 4,2 Milliarden Euro (4,2% des Gesamtportfolios) und Erträgen von 2,5 Milliarden Euro (28% der Gesamterträge) in 2024 steht die Bank vor einem strategischen Dilemma. Die CET1-Quote von 17,1% (15,1% ohne Russland-Geschäft) deutet auf eine robuste Kapitalbasis hin, die jedoch durch das aktuelle Verfahren unter Druck geraten könnte.

Auswirkungen auf die Corporate Finance Landschaft

Für Treasurer und CFOs deutscher Unternehmen ergeben sich aus der Situation neue Risikofaktoren. Die Bank, die mit einem Kreditvolumen von 12,2 Milliarden Euro im deutschen Markt agiert, spielt eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Osteuropa-Aktivitäten. Die aktuelle Situation könnte zu einer Neubewertung der Finanzierungsstrategien führen, insbesondere im Kontext der Sanktionsregime auf beiden Seiten des Ukraine-Konflikts.

Die RBI versucht nun, über österreichische Gerichte Zugriff auf Rasperia-Vermögenswerte zu erlangen, während das Management einen strategischen Ausstieg aus dem Russlandgeschäft evaluiert – ein Balanceakt zwischen regulatorischen Anforderungen und wirtschaftlicher Realität.

Mehr Flexibilität, mehr Gehalt, mehr Karriere in 2025?

Wenn Sie genau nach diesen Punkten suchen, haben wir da vielleicht was für Sie.Lassen Sie sich kostenlos von einem unserer Berater informieren.

MEHR

Meistgelesene Artikel

article card image
23.02.2024
23.02.2024
3 Minuten Lesezeit

Big-Four im Fokus: Audit-Markt im Wandel

article card image
03.03.2024
03.03.2024
2 Minuten Lesezeit

Neustrukturierung bei EY: Weg zur KG