EY-Parthenon kündigt Erlösverdopplung und organisatorische Konsolidierung an

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September 30, 2025
30.09.2025
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Die Strategieeinheit des Big Four-Hauses bündelt Beratungsfelder unter einheitlicher Führung. Deutschlandchefin Sandra Krusch erläutert Wachstumsambitionen und Investitionsschwerpunkte bis 2030.

Organisatorische Integration als Wachstumshebel

Das Beratungshaus hat eine fundamentale Neustrukturierung seiner strategischen Geschäftsbereiche vollzogen. Sämtliche Transaktions-, Strategie- und Restrukturierungskompetenzen operieren nun unter einem gemeinsamen Dach. Diese Konsolidierung soll fragmentierte Beratungsansätze eliminieren und durchgängige Mandatsbegleitung ermöglichen. Sandra Krusch verantwortet seit Jahresbeginn diese integrierte Organisation in Deutschland. Die ehemalige Leiterin des europäischen Private-Equity-Geschäfts bringt über zwei Jahrzehnte Branchenerfahrung mit.

Ambitionierte Umsatzziele definiert

Bis 2030 strebt die Beratungseinheit eine Erlösverdopplung an - sowohl global als auch im deutschen Markt, wo zuletzt 465 Millionen Euro erwirtschaftet wurden. Parallel sind substanzielle Investitionen in Personal und Technologie geplant. Krusch betont den Mehrwert integrierter Beratungsteams: Mandanten profitieren von nahtlosen Übergängen zwischen strategischer Konzeption und operativer Umsetzung bei Transaktionen oder Sanierungen. Diese ganzheitliche Betreuung soll Differenzierung gegenüber spezialisierten Wettbewerbern schaffen.

Geografische und sektorale Prioritäten

Die globale Umstrukturierung reduzierte regionale Einheiten von 18 auf zehn, was stärkere sektorale Fokussierung ermöglicht. West- und Nordeuropa bilden geografische Schwerpunkte, wobei Deutschland als Schlüsselmarkt gilt. Automobil, Industrie und Technologie repräsentieren prioritäre Branchen für Expertise-Ausbau. Die jüngste Akquisition eines Automotive-Expertenteams von Deloitte - Nikolaus Helbig, David Heider und Melina Weidenbach - unterstreicht diese Ausrichtung.

Technologieinvestitionen geplant

250 Millionen US-Dollar fließen in algorithmische Plattformentwicklung. Diese Investitionen sollen sowohl interne Beratungsansätze optimieren als auch Mandanten innovative Lösungswerkzeuge bereitstellen.

Wettbewerbsposition im Beratungsmarkt

Krusch sieht Wettbewerbsvorteile gegenüber reinen Strategieberatungen wie McKinsey, BCG und Bain durch die Integration von Konzeption und Implementierung. Auch im Vergleich zu anderen Big Four-Häusern im Transformationsgeschäft positioniert sich die Einheit selbstbewusst.

Implikationen für Wirtschaftsprüfer

Die Konsolidierungsstrategie illustriert Branchentrends zu ganzheitlichen Beratungsmodellen. Für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer entstehen durch solche integrierten Anbieter sowohl Kooperationsmöglichkeiten als auch verschärfter Wettbewerb in angrenzenden Beratungsfeldern.