EZB setzt auf Next-Seven-Power: Millionenschweres Mandat wechselt die Hände

20.06.2025
20.06.2025
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Das Next-Seven-Haus Forvis Mazars sichert sich das prestigeträchtige Prüfmandat der Europäischen Zentralbank und verdrängt Baker Tilly aus der Pole Position.

Strategischer Coup im Finanzsektor

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Forvis Mazars als neuen Abschlussprüfer für den Zeitraum 2025 bis 2029 bestellt. Die Mandatsvergabe beinhaltet eine optionale Verlängerung um weitere zwei Jahre und folgt der bei der EZB etablierten Sieben-Jahres-Rotation – eine strengere Regelung als die zehnjährige Wechselpflicht bei anderen Banken. Christina Fernholz (Partnerin Frankfurt am Main) und Markus Morfeld (Partner Berlin) werden die Prüfungsverantwortung übernehmen. Baker Tilly hatte von 2018 an die EZB geprüft und das Mandat 2023 um zwei Jahre verlängert, bevor es 2024 die Höchstdauer von sieben Jahren erreichte.

Dominanz im Financial Services wächst

Das EZB-Mandat unterstreicht Forvis Mazars' aggressive Expansionsstrategie im Banken- und Versicherungssektor. Bereits ab 2025 übernimmt die Gesellschaft die Prüfmandate von Morgan Stanley Bank und UBS Europe. Der Mandantenkreis umfasst bereits renommierte Institute wie Goldman Sachs Europe, Allgemeine Beamten Bank und C24 Bank sowie Versicherungsgrößen wie Zurich, WWK und Gothaer.

„Das EZB-Mandat markiert einen weiteren Meilenstein […] und festigt die Position von Forvis Mazars als renommierten Anbieter von umfassenden Prüfungs- und Beratungsleistungen für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister", erklärt die Gesellschaft. Die Ressourcen im Bereich Financial Services wurden national und international „gezielt und substantiell" erweitert.

Umsatzsprung bestätigt Marktposition

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Forvis Mazars erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 in Deutschland einen Umsatz von 335 Millionen Euro und durchbrach damit erstmals die 300-Millionen-Euro-Marke. Dies sicherte dem Unternehmen erneut Rang 8 unter den zehn größten WP-Gesellschaften Deutschlands – deutlich vor Baker Tilly (251 Millionen Euro) und Grant Thornton (249 Millionen Euro).

Globale Netzwerkstrategie zahlt sich aus

Ende 2023 hatten Mazars und Forvis ein neues globales Prüfungsnetzwerk gegründet, das im Juni 2024 operativ startete. Mit einem kombinierten Umsatz von 4,7 Milliarden Euro etablierte sich das Netzwerk unter den zehn umsatzstärksten weltweit – eine strategische Positionierung, die sich nun in prestigeträchtigen Mandaten wie dem der EZB niederschlägt.