Die Münchener Beteiligungsgesellschaft Mutares steht vor einem perfekten Sturm aus regulatorischen Herausforderungen und operativen Schwierigkeiten. Die Nichtvorlage des geprüften Jahresabschlusses bis zur gesetzlichen Frist löste massive Marktreaktionen aus.
Im Zentrum der Verzögerung steht ein Konsolidierungskonflikt zwischen Mutares und Wirtschaftsprüfer Deloitte. Die langwierige Diskussion über die Bilanzierung des insolventen schwedischen Baudienstleisters Serneke Sverige führte zu unerwarteten Verzögerungen – trotz letztlicher Einigung auf eine Nicht-Konsolidierung. Die Verschiebung auf den 20. Mai hat weitreichende Konsequenzen.
Die Ankündigung löste einen Kurseinbruch von zeitweise über 17 Prozent aus. Gravierender noch: Der verspätete Abschluss gefährdet die SDax-Zugehörigkeit. Eine Wiederaufnahme wäre frühestens beim nächsten regulären Überprüfungstermin im Juni möglich – vorausgesetzt der Jahresabschluss liegt bis dahin vor.
Die vorläufigen Zahlen zeigen eine komplexe Situation: Während die Holding mit 108,3 Millionen Euro einen leichten Gewinnzuwachs verzeichnet, steht der Gesamtkonzern vor Herausforderungen. Trotz Umsatzsteigerung von 12 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro kollabierte das operative Konzernergebnis von 757 auf 117,1 Millionen Euro. Der bereinigte operative Verlust verschlechterte sich auf 85,4 Millionen Euro.
Diese Entwicklung erfolgt nur wenige Monate nach dem Shortseller-Angriff durch Gotham City, der damals Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung und ein fragwürdiges Ertragsmodell basierend auf konzerninternen Beratungsgebühren kritisierte.
Das Zusammentreffen von Bilanzierungsverzögerungen und operativen Herausforderungen stellt eine ernsthafte Belastungsprobe für die Glaubwürdigkeit des Münchener PE-Investors am Kapitalmarkt dar.
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